Klimawandel im Garten: Wie der Trockenheit begegnen?

Klimawandel im Garten: Wie der Trockenheit begegnen?

Unseren Gärten ist es egal, ob die vielen Hitzesommer ein zufälliges Phänomen sind oder die Folge eines von Menschen verursachten Klimawandels. In jedem Fall fehlt ausreichendes Wasser und damit bald auch das schöne Grün. Damit unsere Gärten ihre Funktion als entspannender Rückzugsort nicht verlieren, sollte man Wege finden, Wasser effizienter einsetzen.

Wie das geht? Indem man sich beispielsweise für einen Naturgarten sowie die Ansaat trockenheitsverträglicher Pflanzen entscheidet. Das Besondere am Naturgarten ist: Er besitzt anstelle von Mutterboden oft eine ca. 20 Zentimeter starke Auflage aus Mineralbeton, Kies oder Sand. Auf dieser Grundlage fühlen sich artenreiche, magere Blühflächen wohl. Sie gedeihen gut auf dem mineralischen Substrat.

Auch Tiefwurzler* und Gehölze werden im Naturgarten heimisch. Ihre Wurzeln reichen bis in den darunterliegenden Unterboden, der dank der Deckschicht nicht so rasch austrocknet. In dieser Umgebung bilden die Pflanzen gern tiefgreifende Wurzelgeflechte, die das notwendige Wasser in tieferen Bodenschichten leichter erreichen und nach oben befördern. Kommt es dann zu ausgeprägt langen Hitzeperioden, ziehen Tiefwurzler und Gehölze einfach ihren Kopf ein und sprießen erst dann wieder, wenn der ersehnte Regenguss kommt.

Dieser lebensrettende Selbsterhaltungstrieb ist bei normalen Pflanzen, wie man sie etwa im Gartenmarkt bekommt, leider nicht ausgeprägt. Sind sie einmal vertrocknet, hilft auch kein üppiges Wässern. Sie erholen sich nicht wieder. Was lange Trockenperioden aus unserem Rasen machen, das können Gartenfreude im eigenen Garten beobachten: vom satten Grün bleibt nur eine braun-graue, traurige Wüste übrig. Herkömmliche Rasensaat überlebt so intensive Klimaeinflüsse nur mit sehr viel Wasser. Viel besser ist es da, auf robustere, heimische Wildblumen und Gräser der Magerstandorte zurückzugreifen. Die sehen nicht nur wunderschön und bunt aus. Sie erhalten sich auch selbst am Leben, indem sie ihren Samen nach der Blüte reichlich verteilen.

Um Vegetationsflächen vor Austrocknung zu schützen, empfiehlt es sich außerdem, diese zu bedecken. Dazu eignen sich beispielsweise Wildkräuter, mit denen man die Lücken im Staudenbeet oder unter Gehölzen füllt. Eine ausreichend dicke Schicht Mulch dient im Gemüsegarten als Austrocknungsschutz und hat sogar noch einen nützlichen Nebeneffekt: Mulch setzt während des Kompostierens wertvolle Nährstoffe frei.

Das grüne Laub der trockenheitsresistenten Robinie - Garten Starnberg

Auch bei Hitze und Trockenheit grün – die Robinie oder Scheinakazie

*als Tiefwurzler gelten Pflanzen, die eine Hauptwurzel ausbilden und diese immer tiefer in den Boden treiben. Zwar verzweigen von dieser weitere Wurzeln seitlich aus. Doch anders als bei Flach- oder Herzwurzlern übernehmen seitliche Wurzeln nicht die Funktion der senkrechten Hauptwurzel.

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